Von Ludwig Jörg, dem einzigen uns heute noch bekannten Mitbegründer des Posaunenchores, stammt folgende Notiz auf dem Einband eines alten Choralbuches von Pfarrer Johannes Kuhlo: „Der Posaunenchor in Oberrad ist gegründet am 29.Mai 1911 – Übungslokal der Turnsaal der Gerbermühlschule – Dirigent Missionar Falkenhahn“. Damals war die evangelische Oberräder Gemeinde noch in der alten Kirche an der Offenbacher Landstraße zu Hause. Erst 1914 wurde die Erlöserkirche am Melanchtonplatz ihrer Bestimmung übergeben.
Anfang der zwanziger Jahre bis Mitte der dreißiger Jahre leitete Oskar Endress den Posaunenchor. Eine bemerkenswerte Erscheinung, wenn er an Sonn- und Feiertagen mit Zylinder und Gehrock zu seinem Dienst in die Kirche ging. Die noch heute vorhandenen – von Oskar Endress handgeschriebenen – Notenbüchlein für mehr ale 140 Choräle und Geistliche Volksweisen ( „besonders leicht gesetzt für den Oberräder Posaunenchor“) sind ein Zeugnis für den Fleiß und die Freude dieses Mannes am Blasen und der Kirchenmusik.
Nach einigen Wogen, bedingt durch den zweiten Weltkrieg, wurde weiter geblasen. Und zwar auf den zerbeulten Instrumenten, die man aus dem verschütteten Keller des Gemeindehauses geborgen hatte. Als Mitte der 50er Jahre die heutige Erlöserkirche eingeweiht wurde, stand Gustav Palm dem Posaunenchor als Dirigent vor. Der 1963 unerwartet Verstorbene hatte vorher die Chorleitung an den langjährigen Mitbläser Peter Huber übergeben. Dieser begleitete den Chor bis ins Jahr 1982 als Leiter und übergab ihn an Christian Göbel. Peter Huber blieb dem Chor treu bis zu seinem Tod im Jahr 1996 und hat mit seinem 44-jährigen Wirken Beispielhaftes geleistet.
Seither steht der Chor unter der Leitung von Christian Göbel und ist mittlerweile über 110 Jahre alt.
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